In diesem Jahr steht das Thema „Mobilität“ im Fokus. Mobilität hat sich zum Megatrend in unserer Gesellschaft und zum Motor einer globalisierten Welt entwickelt. Laut einer aktuellen Studie des BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) legen die Deutschen täglich gut 3,2 Milliarden Kilometer zurück, was pro Person durchschnittlich 39 Kilometer ergibt. Zu jeder Zeit mobil und unabhängig zu sein ist zum Credo in einer vernetzten Welt geworden. Damit steht Mobilität für die Werte einer neuen Gesellschaft, die Freiheit, Selbstbestimmung und Individualität skandiert.
Dabei geht es schon längst nicht mehr nur darum, so schnell wie möglich von A nach B zu gelangen oder Waren zu transportieren. Mobilität ist wesentlich vielschichtiger geworden. Autonome Systeme sowie datenbasierte, intelligente Dienste haben das Potenzial, das urbane Verkehrsaufkommen zu optimieren. Dank ihnen entstehen immer mehr hochindividualisierte Produkte und Dienstleistungen, die den Alltag verändern. Innovationen im Bereich Mobilität und Transport reagieren somit nicht mehr hauptsächlich nur auf Effizienzfragen, sondern besitzen einen immensen Qualitätsanspruch.
Auf der anderen Seite werden das ständige Unterwegssein und die stets erwartete Flexibilität von vielen zunehmend als Belastung empfunden. Verkehrsanbieter versuchen daher via Dienstleistungen und moderner Technologien aus der Reisezeit eine Reiseerfahrung zu machen. Um der Belastung entgegen zu wirken, scheinen Möglichkeiten der Entschleunigung und Entlastung in einer hypermobilen Gesellschaft, die stets auch durch ihre Mobilität in Form von Verkehr, Hektik oder Stress geprägt ist, notwendig.
Eine solche stets mobile Gesellschaft stellt darüber hinaus auch große Anforderungen an die geistige sowie körperliche Gesundheit. Der Einzelne steht nicht nur unter der konstanten Belastung dieser Hypermobilität, sondern muss genauso eine gesundheitliche Grundverfassung aufweisen, um an ihr teilzunehmen. Um dies sicherzustellen werden in der Medizin forschungsbasierte Lösungsansätze zur Beseitigung oder Minderung von Einschränkungen der persönlichen Mobilität entwickelt. Dies impliziert ebenso körperliche und geistige Einschränkungen aufgrund von Behinderungen und Alter als auch von solchen, die durch Erkrankungen verursacht werden. Eine grundlegende Beweglichkeit des Einzelnen kann also nicht nur durch die Förderung der Gesundheit, sondern auch durch Wege der Inklusion der Betroffenen gefördert werden.
So facettenreich Mobilität ist, so interdisziplinär muss sie behandelt werden. Deshalb lädt das „Forum Junge Spitzenforscher“ Wissenschaftler (m/w/d) aller Disziplinen dazu ein, ihre aktuellen Forschungs- und Lösungsansätze zu präsentieren.