ORT
Tieranatomisches Theater | Philippstraße 13 | 10115 Berlin

MODERATION
Sebastian Kiss | Innovation Manager, Humboldt-Universität zu Berlin

ab 14:30 EINLASS

15:00 BEGRÜßUNG & VORSTELLUNG

Prof. Stefan Hecht | Gründungsdirektor, Center for the Science of Materials Berlin
Rainer Lüdtke | Geschäftsführender Vorstand, Stiftung Industrieforschung
Daniela Rings | Leiterin Innovation Management & IP Services, Humboldt-Innovation GmbH

PRÄSENTATIONSBLOCK I

15:15 Hocheffiziente AEM-Wasserelektrolyse
15:30 COIBS – New batteries based on solvent co-intercalation
15:45 GrOwn Stent

16:00 KAFFEEPAUSE

PRÄSENTATIONSBLOCK II

16:15 Endless industries
16:30 MANA energy
16:45 Chemical-free process for the fabrication of mycelium-based foams and films

17:00 Vorstellung des T!Raums GreenCHEM
Martin Rahmel | Geschäftsführer, Chemical Invention Factory

17:15 Sciencepreneurs – von der Uni zum Unicorn
Oliver Hasse | Geschäftsführer, Innovation Network for Advanced Materials e. V.

17:25 AUSZEICHNUNG DER GEWINNER

17:45 GET TOGETHER & BUFFET

Jury & Keynotespeaker

Dr. Harald Eifert
Dr. Harald Eifert studierte Physik und promovierte zum Dr.-Ing. an der TU Clausthal-Zellerfeld, während er gleichzeitig von 1989-1996 am Fraunhofer-Institut IFAM in Bremen tätig war. Von 1996-2001 war er Leiter eines Fraunhofer-Centers in Delaware/USA und Adjunct Associate Professor an der University of Delaware. Von 2001-2013 war er als Direktor der Innovationsstiftung Hamburg für die F&E-Förderungprogramme im Bundesland Hamburg zuständig. Von 2013 bis 2019 war Dr. Eifert Leiter des Standortes Hamburg der EurA AG. Seit 2017 ist er Mitglied des Vorstandes der EurA AG. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Beratung hochinnovativer Unternehmen, in der Innovationsförderung und der Entwicklung von Unternehmens- und Kooperationskonzepten.
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Dr. Cora Lüders-Theuerkauf verantwortet mit großem Engagement die Sparte MGA Medical innerhalb des Netzwerkes Mobility goes Additive e.V. (MGA). Ziel des Netzwerkes ist es, das Bewusstsein für 3D-Druck Technologien in der Medizin zu stärken und diese zu etablieren. Nach dem Studium der Biologie in Göttingen, Boston und Hannover und der Dissertation in der Biochemie an der Universität Hannover leitete Cora 17 Jahre im Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) das Labor für Tissue Engineering. Im Rahmen ihrer langjährigen Tätigkeit im DHZB und bei MGA beschäftigte sich Cora intensiv nicht nur mit biologischen, sondern darüber hinaus interdisziplinär mit vielen ingenieurstechnischen Fragestellungen.
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Dr. Kampen ist Leiter der Business-Unit Komponenten und Leiter der Geschäftsfeldentwicklung bei SPECS Surface Nano Anlysis GmbH. Am Laboratorium für Festkörperphysik, an der Gerhard-Mercator-Universität GH Duisburg, schrieb er seine Doktorarbeit, promovierte und wurde zum PostDoc in diesem Bereich. Im Anschluss habilitierte er am Institut für Physik der Technischen Universität Chemnitz. Dr. Kampen konnte ebenfalls schon internationale akademische Erfahrungen sammeln, indem er Forschungsaufenthalt an der University of Cincinnati in den USA absolvierte, sowie Gastprofessor in Japan an der Nagoya Universität und der Universität Chiba war. Neben seinen Führungsaufgaben bei der SPECS Nano Analysis GmbH, ist Dr. Kampen noch als Privatdozent für Festkörperphysik an der Technischen Universität Berlin tätig und unterstützt Start-ups als Mentor im Innovation Network for Advanced Materials (INAM).

Edmund Riedl

Edmund Riedl begann seine akademische Laufbahn als graduierter Chemieingenieur an der Fachhochschule Nürnberg im Jahr 1996 und arbeitete von 1986-1997 im Bereich der Synthese und dem Ausbau von pharmazeutischen Wirkstoffen.
Danach wechselte er 1997 in die Festkörperchemie an der Universität Bayreuth/Deutschland am Lehrstuhl für Kristallographie, wo er das Syntheselabor für anorganische Materialien und die entsprechende Synthese- und Beugungsausrüstung aufbaute. Dabei führte er kristallographische und thermodynamische Charakterisierung anorganischer Phasen und ihrer jeweiligen Phasenübergänge bis zu 6 Kelvin durch.

Ab 1999 arbeitete er bei Infineon an der Entwicklung von Leistungshalbleitergehäusen in der Schnittstelle zwischen Chip und Gehäuse. Dort beschäftigte er sich mit Materialien, Oberflächendesign und Prozessentwicklung für Halbleiterverbindungen, Metallisierungen und Haftvermittler. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem atomaren und molekularen Verständnis der in diesem Bereich verwendeten Materialien.
Seit 2014 besitzt er einen Doktortitel über Haftvermittlertechnologien und Korrosionsschutzbeschichtungen. Im Rahmen dieser Arbeit lag der Schwerpunkt auf dem Design von Halbleitergehäusen mit ultrahoher Zuverlässigkeit in Bezug auf die erforderlichen Materialien.

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Stefan Hecht leitet das Labor für Organische Chemie und Funktionale Materialien an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sein Team molekulare Materialien und Prozesse entwickelt, um dringende technologische Herausforderungen anzugehen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Entwicklung und Nutzung von photoschaltbaren Molekülen zur Fernsteuerung von Materialien und Geräten sowie deren Herstellung. Zusammen mit Martin Regehly erfand er die Xolographie und war Mitbegründer der xolo GmbH, um deren volumetrische 3D-Drucktechnologie zu kommerzialisieren. Derzeit baut er das Center for the Science of Materials (CSMB) auf, um materialbezogene Forschungsaktivitäten in Adlershof und darüber hinaus zu bündeln und eine Brücke zwischen Institutionen, Disziplinen und Kulturen zu schlagen. Professor Hecht widmet sich der Förderung junger Forscher und ihrer wissenschaftlichen Laufbahn – Zukunft made in Berlin!

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Dipl.-Ing. Martin Rahmel ist seit 2020 Direktor der Chemical Invention Factory an der TU Berlin und verantwortlich für den Aufbau eines spezifischen Ökosystems, um Innovationen in der Grünen Chemie durch erfolgreichen Transfer zu ermöglichen. Sein Engagement fußt auf seinen Erfahrungen als Geschäftsführer und Mitgründer der DexLeChem GmbH, einer wissenschaftsbasierten Ausgründung aus dem Exzellenscluster „UniCat“. Herr Rahmel ist als Unternehmer zurück an die Universität gekommen und unterstützt über 15 verschiedene Ausgründungs- und Technologietransferprojekte. Sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit der Fachrichtung Technische Chemie hat Herr Rahmel 2005, an der TU Berlin absolviert, wo er von 2005 bis 2010 auch wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strategische Unternehmensführung war. Als passionierter Fliegenfischer ist er zusätzlich erster Vorsitzender eines Umweltschutzvereins, dessen über 140 Mitglieder sich für Renaturierung und Wiederansiedelung des Atlantischen Lachses in Brandenburg tatkräftig engagieren.

Finalist:innen

Dr. Malte Klingenhof,
Taban Mottale-Sarab,
Paul Buchheister

Technische Universität Berlin

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Materialwissenschaft und Katalyse von nanostrukturierten Materialien für saubere Energiespeicherungs- und -umwandlungstechnologien (Wasserstoffbrennstoffzelle, hohe Energiedichtebatterien, (photo)elektrochemische Umwandlung von Solarenergie/-strom in Brennstoffe und Chemikalien). Die Forschung trägt zum fundamentalen Verständnis dieser Technologien und deren Geräte bei und wird dabei helfen, die Grundlage für saubere Energietechnologien in der Zukunft Realität werden zu lassen. Es steuert zu einer großflächigen Einführung in die elektrische Mobilität und die Speicherung sowie Umwandlung von überschüssiger Elektrizität bei, zwei der Schlüsseltechnologien heutzutage. Im Rahmen dieser Forschung wurden Iridium-freie Katalysatoren für alkalische membranbasierte Elektrolysezellen mit PEM-Effizienz (>2 A/cm² bei 1.8 V) entwickelt. Die Elektrolysezellen sind Iridium-frei dank hochaktiven Nickel-Eisen-Katalysatoren und erstmalig in ausschließlich skalierbaren Prozessen hergestellt. Das Ergebnis sind Catalyst coated membranes, die in der Verarbeitung in der PEM-Elektrolyse und Brennstoffzelle weit verbreitet sind. Somit können PEM-Hersteller die AEM-Technologie, insbesondere die preiswerten und hochaktiven Katalysatoren einfach in ihre Prozesse adaptieren.

Dr. Guillermo Alvarez Ferrero,
Dr. Katherine Mazzio,

Humboldt-Universität zu Berlin

Eine wachsende Weltbevölkerung mit steigendem Energiebedarf und eine fortschrittlichere und technologische Wirtschaft führen zu einem deutlich erhöhten weltweiten Energieverbrauch. Die kontinuierliche Zunahme des Verbrauchs fossiler Brennstoffe hat wiederum die Entwicklung sauberer, effizienter und nachhaltiger Energieumwandlungs- und -speicherungstechnologien erforderlich gemacht. Der steigende Einsatz von erneuerbaren Energiequellen bedeutet, dass wiederaufladbaren Batterien eine wesentliche Rolle bei der Überwindung von Schwankungen in der Stromerzeugung zukommen. Natrium-Ionen-Batterien haben sich als überzeugende Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien gezeigt, da sie sehr attraktive Eigenschaften aufweisen. Bspw. kommt Natrium in der Natur häufiger vor, durch den Verzicht auf Schwermetalle ist eine moralisch-vertretbarere Materialbeschaffung möglich und die Batterien bedeuten potenziell niedrige Kosten. Zu diesem Zweck hat das Team an NIB geforscht und vor kurzem den ersten Proof-of-Concept für eine Kointerkalationsbatterie entwickelt. Sie besteht aus zwei Elektroden, welche einer Kointerkalationsreaktion folgen und somit einen schnellen und effizienten elektrochemischen Prozess ermöglichen.

Alexander-Jassin Breitenstein-Attach,
Marvin Steitz,
Yimeng Hao

Charité Universitätsmedizin

Jährlich leiden 1,35 Mio. Neugeborene an einem angeborenen Herzfehler (CHD), von denen 400.000 einen Herzklappenersatz benötigen. Alle derzeit erhältlichen Herzklappenprothesen werden speziell für Erwachsene hergestellt und können sich nicht an das Wachstum der Kinder anpassen, was zu fünf Neuoperationen führt, bis das Kind ausgewachsen ist. Der Forschungsgruppe GrOwnValve der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Deutschen Herzzentrums Berlin ist es gelungen, einen Transkatheter-Herzklappenersatz (TVR) zu entwickeln, der wachstumsfähig ist, da er aus körpereigenem, lebendem Gewebe hergestellt wird. Diese Prothese kann bei Erwachsenen minimalinvasiv implantiert werden, wobei ein nicht resorbierbarer und langlebiger Stent verwendet wird, der auf dem Markt erhältlich ist. Für den Einsatz bei Kindern im Wachstum muss sich der Stent jedoch im Laufe der Zeit auflösen, damit er das somatische Wachstum nicht hemmt. Dieser Stent kann als das fehlende Teil für eine pädiatrische TVR angesehen werden. In diesem Kontext möchte das Team die aktuellen Fortschritte in den Materialwissenschaften nutzen und ein innovatives resorbierbares Stent-Material, Resoloy genannt, mit einer neu entwickelten Polymerbeschichtung kombinieren. Diese Beschichtung ermöglicht eine präzise Einstellung der Resorptionszeit bei gleichzeitiger Minimierung von Fremdkörperreaktionen. Die erfolgreiche Entwicklung eines resorbierbaren Stents für eine pädiatrische TVR könnte einen neuen Versorgungsstandard in der Kinderkardiologie setzen, der die Zahl der erforderlichen Eingriffe von fünf auf einen reduziert und damit die Belastung der Kinder, der Eltern, des Krankenhauses und schließlich des gesamten Gesundheitssystems senkt.

Onur Kaba,
Mathias Czasny,
Stephan Koerber


Technische Universität Berlin

Der Gegenstand dieses Projektes ist die automatisierte Additive Fertigung von leichten und mechanisch festen Prothesenschäften. Hierfür kommt ein, von der Arbeitsgruppe der Bewerber entwickeltes Endlosfaser-verstärktes Material zum Einsatz, welches mit Hilfe selbst entwickelter Additiver Fertigungstechnologien verarbeitet werden kann. Endlosfaser-verstärkte Kunststoffe werden wegen ihrer hohen Festigkeiten und ihrer geringen Dichte in vielen Industrien eingesetzt. Ihre Verarbeitung bedeutet meist hoher personeller und technischer Aufwand. Mit Hilfe des neuen Materials und der dazugehörigen Fertigungstechnologie ist eine automatisierte Additive Fertigung von Endlosfaser-verstärkten komplexen Strukturen möglich.

Diese Eigenschaften eignen sich besonders für die Herstellung von Prothesenschäften, da sie individuell gefertigt werden müssen und hohen mechanischen Lasten ausgesetzt sind

Barbora Balcarova,
Prof. Dr. Michael J. Bojdys,
Dr. Goshtasp Cheraghian


Humboldt-Universität zu Berlin

Die Batterietechnologie bildet das Fundament für die Elektromobilität und die mobile Kommunikation und hilft uns, Kohlenstoffemissionen zu reduzieren und in Kontakt zu bleiben. Die neue Generation stärker integrierter intelligenter Geräte erfordert Batterien, die länger halten, leistungsfähiger, kleiner, flexibler, haltbarer und nachhaltiger sind.

Auf der Grundlage unserer beiden Patente wird das Team (1) Batterien in tragbarem, handlichem Format entwickeln, die mindestens 5- bis 10-mal leistungsfähiger sind als jedes andere kommerzielle Produkt, die (2) flexibel, dünn und (3) langlebig sind und gleichzeitig aus (4) nachhaltigeren Rohstoffen hergestellt werden. Diese Batteriesysteme sind einzigartig, weil sie aus porösen halbleitenden Polymeren bestehen, die den Transport von Masse und Ladung ermöglichen. Im Gegensatz zu bestehenden Methoden der Batterieherstellung wachsen die Polymerkomposite des Teams während des Montageprozesses auf den Metallstromabnehmern.

Die Batterien haben herausragende Eigenschaften und werden aus den auf der Erde am häufigsten vorkommenden Elementen wie C, N, S, Si und nicht aus seltenen, giftigen Metallen hergestellt. Sie erreichen bei thermischer und mechanischer Belastung die theoretischen Grenzen für Li-S- und Li-Si-basierte Batterien und werden gleichzeitig auf umweltfreundlichere und nachhaltigere Weise hergestellt.

Dr. Ulla Simon,
Huaiyou Chen,
Dr. Maged Bekheet


Technische Universität Berlin

Unter funktionalen und nachhaltigen Gesichtspunkten sind Materialien auf Pilzbasis eine vielversprechende neue Materialklasse für verschiedene Anwendungen. Das Team stellt ein innovatives Herstellungsverfahren für die Produktion von biologisch abbaubaren papierähnlichen Folien und superleichten Schaumstoffen aus 100 % Pilzmyzel vor. Das Herstellungsverfahren verwendet inaktives Pilzmyzel und erfordert keine Zugabe von organischen Lösungsmitteln, korrosiven Säuren/Basen oder chemischen Zusatzstoffen. Durch die Steuerung der Prozessbedingungen und weitere Funktionalisierung können verschiedene maßgeschneiderte und individuelle Produkteigenschaften erzielt werden. Das vorgeschlagene Verfahren ebnet den Weg zu einer größeren Produktvielfalt an nachhaltigen Materialien auf Pilzbasis mit neuen Eigenschaften für verschiedene anspruchsvolle Anwendungen, wie z. B. Verpackungen für kundenspezifische Produkte, Lebensmittel, Adsorbenzien für die Wasserreinigung, Träger für Katalysatoren oder Energiespeicher und Schalldämpfer für die Innenraumgestaltung. Auf diese Weise kann die Substitution von erdölbasierten Produkten auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Welt vorangetrieben werden.